übrigens:

Juni 1, 2007

wissen Sie,
die kleinen Portionen
sind mein Programm.

die Sekunden liebe ich mehr
als ich die Tage liebe.

ich zähle die Erbsen
und lasse den anderen die großen Brocken.

… so war es ja nicht, es begann, es endete bereits, anders, hob an, versumpfte,
schlich sich fort, es war ja nicht so; es wurde, strebte, schichtete sich auf;
so nicht, so war es nicht, hörst du? Wir müssen es zurückwaren, wir müssen es entwaren, es zurückdenken, es zurückerfinden, es wegfinden, es zuwegfinden. – Ach was, verzehre es einfach so, wie es ist, – aber vergiss das Chilli nicht.

Vattenfall aber schrieb mir, sie werden zum 1.7.2007 eine Preisanpassung vornehmen. Ich bin sehr erleichtert.


Sicherheitsvorkehrungen.

April 24, 2007

Silben bevorraten. Satzzeichen-Proviant anlegen. Haupt- und Nebensätze bunkern. Verschiedene Wortbedeutungen getrennt verstauen. Lehenswörter nicht vergessen. Handgrammatik stets bei sich tragen. Stilmittel luftdicht verschweißen. Pointen einpökeln.

Inflation der Feuerwerke.

April 22, 2007

Kawumm, Farbgesplitter, gleißende Glitzertrauben. Die Scheibe bebt ein bisschen, und manches spiegelt herüber vom Fensterglas der Nachbarhäuser.

Freitag war es wieder so.

Eine Schiffstaufe am Hafen provozierte pyromanisches Gedonner. 300 000 starrten in den Himmel. Bestimmt wurde irgendein Rekord gebrochen.

Kaum verstummte es dort, begann das wöchentliche Feuerwerk auf dem Frühjahrs-Dom.

Ich erinnere mich noch an Zeiten… da war ein Feuerwerk für mich ein unglaubliches Ereignis – große Augen und langgezogenes AHHH bis OHHH.

Jetzt zucke ich kaum noch, zu oft knallt und sprenkelt es sich durch die Nacht – kaum ein Fest oder Event, das sich nicht in den Himmel malen würde. Früher also, da war ja eh alles …

Redaktionsnotiz

April 20, 2007

Vom 23. März bis zum gestrigen Tage haben wir an dieser Stelle eine Reihe unsichtbarer Texte veröffentlicht. Diese Reihe schließen wir nun hiermit ab, ziehen aber eine Veröffentlichung in Buchform ernsthaft in Erwägung. Wir danken herzlichst für die Aufmerksamkeit, die unseren gestaltlosen Tagebuchschriften entgegengebracht wurde und hoffen auf Interesse an unserer nun wieder einsetzenden sichtbaren Journaltätigkeit.

Mit den besten Grüßen,
Ich, die Redaktion

Soetwas ist meistens kaum zu beschreiben; ich versuche es trotzdem. Eine Demo zieht an meinem Haus vorbei. Es wird getrommelt und der Sprecher ist dank Lautsprecheranlage gut zu hören. Er spricht in einer mir fremden Sprache. Dann ist er fertig. Da ruft das kleine Mädchen, das gegenüber auf dem Gehweg vorbeirollert: „So, und jetzt noch mal verständlicher, bitte!“

Fand ich lustig…

tja.

März 13, 2007

Kaum hebt der Frühling hier auf St.Pauli mutig sein Köpfchen – stellen die Wirte überall auf die Gehwege ihre Tische; schlürfen die Agentur- und Dienstleistungsarbeiter genüsslich den ganzen Tag ihren Schaumkaffee im Freien, lechzen dabei nach jedem Strahl Sonne; entblößen Menschen freigiebig Hautpartien, die seit September nicht mehr zu sehen waren – sticht mir doch in der Nacht die erste Mücke in die Stirn.

Tja. Es passieren schon Sachen, man hat schon Mitbewohner hier.

radikal…

März 6, 2007

heißt eigentlich nur, an die Wurzel gehen.

1:0

März 5, 2007

Ein altes Hausmittel besiegt die Pharmaindustrie. Nach ausgiebigen Geburtstagsfeiern plagten mich Zahnschmerzen. Auch ein Grund, warum ich nichts von den Krawallen im Schanzenviertel, rund um die Rote Flora, mitbekam, und auch kaum etwas vom Heimsieg des FC.St.Pauli (3:0).

Eine Mundspülung mit reichlich Salzwasser kann stärkste Zahnschmerzen bekämpfen, gerade da, wo die Chemiekeule kläglich versagt.